Der nette kleine Handala

“Der Palästinenser Naji al Ali gilt als einer der einflussreichsten Künstler des letzten Jahrhunderts und ist für viele eine große Inspiration. Als die wichtigste von ihm geschaffene Figur gilt Handala, die dem Leser immer den Rücken zuwendet. Handala ist barfuß und trägt geflickte Klamotten. Er ist ein kleiner Junge aus einem palästinensischen Flüchtlingslager. Zusammen mit den Lesern betrachtet er die Erlebnisse seines Volkes, die Naji al Ali in stark symbolischen Bilder gezeichnet hat. Der palästinensische Autor Amer Shomali erinnert sich, dass er als Kind in den Bildern von Naji al Ali zum ersten Mal Blut sah. Schwarzes Blut, da al Ali nur in Schwarzweiß malte. Durch diese Bilder lernte auch der jordanische Künstler Mike V. Derderian, dass Comics viel mehr sein können als Unterhaltung.” (Quelle: Goetheinstitut: 1)

Ein Kind als Comicfigur, wer könnte da Böses vermuten. Kinder sind ein narzisstischer Spiegel von Reinheit, Unschuld, Omnipotenz und Weisheit. Daher eignen sie sich auch perfekt zur Immunisierung von Propaganda gegen Kritik. Handala, das ist die Figur eines ewigen Zehnjährigen, der den Betrachter über seine Schulter blicken lässt. Diese altbekannte Technik adaptiert die Bildsprache der Romantik. Caspar David Friedrichs Gemälde machten die Rückenansicht populär, Sehnsucht und Identifikation als Ausdruck einer im bildlichen Sinne rückwärtsgewandten Epoche.

Was für Szenen halluziniert dieser Junge Handala nun seinen Zuschauern vor? Zum Beispiel folgende: die Al-Aqsa-Moschee in Jerusalem vor schwarzem Himmel, aus dem Wolken von Fallschirmjägern fallen. Einer tritt bei der Landung einen unbewaffneten jüdischen Soldaten ins Gemächt. Der geht zu Boden, seine Hakennase entsetzt auf das Sturmgewehr des grimmig dreinblickenden Überwältigers gerichtet. (2)

Oder: einem mit enormer Hakennase ausgestatteten Schneckenwesen mit Davidsstern, feist grinsend, geben zwei weitere Schnecken die Hand, sie sollen Palästinenserführer symbolisieren. Denen tippt ein Mann auf den Kopf, seine Faust droht durch den offenen Hosenlatz. Sicher keine Aufforderung zum Dialog. (3)

Einem am Boden liegenden ausgemergelten Mann zeichnet Naji al Ali Operationsnarben auf den Leib, dort, wo vielleicht lebenswichtige Organe waren. Die Narben bilden einen Halbmond und ein Kreuz. Davidssterne erfüllen den Hintergrund. Wohl kein Verweis auf die Organtransplantationen, die Arabern in israelischen Krankenhäusern das Leben retten, eher ein Zitat der gebräuchlichen Modernisierung der Ritualmordlegende zur antisemitischen Organraublegende. (4)

Der Versuch, das islamisch-christliche Bündnis gegen den jüdischen Staat zu installieren findet sich in zahlreichen weiteren Karikaturen. Ein israelischer Jet wirft eine Bombe auf eine weinende Taube mit Ölzweig, wie zufällig ragt ein aus Trümmern herausgebrochenes Holzkreuz aus blutenden Leichen hervor. (5) Jesus himself wirft Steine vom Kreuz herab, (6) schaut neben dem Halbmond auf eine palästinensische Mutter mit weinendem Kind herab, (7) trägt den Schlüssel des Rückkehrrechts um den Hals. (8)

Überhaupt dieser Schlüssel. Er ist das wohl häufigste Symbol auf palästinensischen Karikaturen. Symbolisieren soll er das Rückkehrrecht. Und das ist die codierte Forderung nach der Vernichtung Israels. Dafür steht folgende Karikatur: Einer naiv und gutmütig dreinblickenden Schnecke ragt ein Geweih aus Richtungspfeilen aus dem Kopf. Die richtige Richtung gibt Handala vor: er zeigt auf eine Karte eines von den Karos des Palästinensertuchs ausgefüllten Gesamtisraels. (9) Vernichtungswünsche sind dem Kind offenbar nachgesehen: Mit Steinen wirft Handala auf eine israelische Fahne, die zwischen den Steinen entstehenden Funken entzünden sie. (10)

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2 Antworten zu Der nette kleine Handala

  1. Felix Riedel schreibt:

    Wäre nett, den Text irgendwo nach dem ersten Drittel abzubrechen oder mindestens die Hälfte rauszunehmen und die Leute auf den Link zu schicken. Mitunter ändere ich auch noch Sachen, zum Teil aus juristischen Gründen. Dann ist das ärgerlich, wenn noch überall alte Versionen rumspuken. Auch sehr ärgerlich ist, wenn die Diskussionen überall sonst, aber nicht unter dem Ursprungstext stattfinden. Danke für den Link dennoch.

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