Zeitzeuge ohne Einsicht

Als die israelische Tageszeitung Haaretz im vergangenen Jahr eine durchaus hochkarätig besetzte Conference on Peace veranstaltete, wurde die Suche nach Frieden durch von der Hamas in Gaza auf Tel Aviv abgefeuerte Raketen unterbrochen. »Crowd at #HaaretzPeace conference hastily exits hall as rocket alert is sounded«, zwitscherte ein Kolumnist des Blattes vom Ort des Unfriedens.

In diesem Jahr verschonten die Islamisten die neueste Auflage der Conference on Peace und schossen mit ihren Raketen nur übungsweise Löcher in Luft und Mittelmeer. Damit aber niemand auf erfreuliche Gedanken komme, schwor mit Musa Abu Marzouk ein Hamas-Sprecher, »es gibt keine Verhandlungen mit dem zionistischen Gebilde [..]. Wir kämpfen bis zu seinem Untergang«.

Schlug Tony Blair, ehemaliger Beauftragter des Nahost-Quartetts, dennoch Gespräche mit der Hamas vor, während in Kairo »Palästinenserpräsident« Abu Mazen kurz zuvor deutlich gemacht hatte, derlei niemals dulden zu wollen, war es der Amerikaner Martin Indyk der am lautesten für ein israelisches Entgegenkommen gegenüber dem Anführer der Terrororganisation Fatah warb.

»Palestinian Authority President Mahmoud Abbas could be a partner for peace tomorrow if Israel froze settlement building, Indyk said.

›I can tell you from personal experience they [settlements] are the problem,‹ Indyk said.«

Es entbehrt allerdings nicht einer gewissen Ironie, daß der gleiche Martin Indyk auch ausplauderte, an wem und weshalb der letzte Versuch von Friedensgesprächen scheiterte.

»›In the last night of the negotiations that I was involved in, the Israeli negotiators came with an offer of tens of thousand of dunams of C Area, that they were prepared to give over to the Palestinian Authority’s control to build what they would want to on them without the permit regime and so on,‹ Indyk said on Thursday.

›And that came in the context of a settlement freeze,‹ Indyk told the audience at the Israel Conference on Peace, sponsored by the newspaper Haaretz.«

Was also nach den Worten des Amerikaners heute funktionieren soll, funktionierte im Frühjahr 2014 nicht. »Palästinenserpräsident« Abu Mazen schien ein Bündnis mit der Hamas attraktiver als eine Fortsetzung der von den Vereinigten Staaten vermittelten Gespräche mit Israel. Die trotzdem unter internationalem Beifall vereidigte »Einheitsregierung« erwies sich als Reinfall.

Von den Wahlen, die sie bis Dezember 2014 vorbereiten sollte, bis hin zu einer pazifizierenden Wirkung auf die Hamas durch deren Einbindung in Regierungsgeschäfte – nicht eines ihrer Versprechen konnte diese »Regierung« erfüllen. Im Sommer 2014 brach die Hamas vielmehr einen weiteren Krieg mit Israel vom Zaun, der einen »Friedensprozeß« nur unwahrscheinlicher machte.

Wie Martin Indyk darauf kommt, der Chef des Regimes in Ramallah, der mit seinen aufhetzenden Reden auch vor internationalem Publikum derzeit doch alles daran setzt, eine sicherlich verfahrene Lage noch zu verschärfen, könnte ein Gesprächspartner sein, ist ein Rätsel. Seine geäußerten Erfahrungen mit Abu Mazen deuten doch darauf hin, daß der nichts mehr fürchtet als diese Rolle.

tw24

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