Matthias Naß nennt sich “internationaler Korrespondent” und schreibt als solcher Die Zeit voll. “Sein Feld ist die Außenpolitik, sein besonderes Interesse gilt den Menschenrechten.”
Ein Menschenrecht auf korrekte Informationen gibt es offenbar nicht, formuliert der “internationale Korrespondent” in der aktuellen Zeit doch dies:
“Dafür kam von ihm [Hassan Rohani] am vorigen Donnerstag, passend zum jüdischen Neujahrsfest, eine nicht weniger sensationelle Twitter-Botschaft. ‘Nun, da in Teheran die Sonne untergeht, wünsche ich allen Juden, besonders den iranischen Juden, ein gesegnetes Rosch Haschana.’”
“Den Israelis”, so Matthias Naß weiter, “verschlug es den Atem”. Zurecht. Denn wie, fragten die sich, wie kann Hassan Rohani ihnen eine “Twitter-Botschaft” schicken?
“‘Mr. Rouhani does not have a twitter account,’ Presidential Advisor Mohammad Reza Sadeq told FNA on Thursday.”
Wieso, werden “die Israelis” sich in dieser Woche atemlos fragen müssen, wieso muß Matthias Naß dennoch das Märchen aus einer Teheraner Nacht noch einmal erzählen?
Die Antwort ist einfach. Der “internationale Korrespondent” hält eigene Recherchen für überflüssig und schreibt einfach bei den Kollegen ab, denen es freilich geht wie ihm.
Und doch – bzw. gerade deshalb – ist Matthias Naß nur Durchschnitt. Wozu Inkompetenz und Phantasie wirklich fähig sind, das zeigt ein öffentlich-rechtlicher Demokratiewächter: