Angela Merkel war da, Philipp Rösler und Joachim Gauck auch. Und wie jedes Jahr lauschte die deutsche Staatsspitze, die weder individuell noch kollektiv einen Funken Anstand hat, begeistert der Musik des Antisemiten Richard Wagner.
“Zu den Errungenschaften der Demokratie gehört auch die Erkenntnis, zwischen Schöpfer und Werk unterscheiden zu können”, hatte rechtzeitig ein Peter von Becker dekretiert, der Komponist habe zwar “gegen Juden gehetzt”.
“Aber, sagt [Daniel] Barenboim, Wagners Musik ist nicht antisemitisch.”
Und ob der Verfasser von Das Judentum in der Musik überhaupt ein übler Antisemit war, das muß auch erst noch bewiesen werden. “Was Wagner wirklich ausmacht”, das sind “nämlich Liebeszuwendung, positive Humanität”.
Und falls er doch ein Antisemit gewesen sein sollte, dann “ein Ameisen-Antisemit. Der Luther” hingegen “ist ein Elefanten-Antisemit”, denn “da gibt es vier fette antisemitische Bücher, da heißt eines ‘Von den Juden und ihren Lügen’”.
“The notorious Dr. Mengele reportedly conducted his heinous medical experiments”, schreibt Sam Shirakawa, “with recordings of Wagner playing continuously in counterpoint to the screaming of his human guinea pigs.”
Er war eben auch ein verdammt vorbildlich rücksichtsvoller und kunstbegeisterter Mensch, der Dr. Josef Mengele. Man sollte einen deutschen Friedenspreis nach ihm benennen.