FC Schalke 04 weiht in Gelsenkirchen eine Gedenktafel für die NS-Opfer ein

Der FC Schalke 04 hatte gestern Vormittag eine Gedenktafel für die verfolgten und ermordeten Mitglieder der Vereinsfamilie zwischen 1933 und 1945 eingeweiht. Christoph Metzelder wohnte mit S 04-Kapitän Benedikt Höwedes und Julian Draxler der Veranstaltung bei und sprach von einem „würdigen Rahmen“.
Diese Namen stehen auf der Gedenktafel an der Tausend-Freunde-Mauer: Paul Eichgrün, Franz Nathan, Fritz Levisohn/Levig, Ernst Alexander, Arthur Herz, Leo Sauer, August Kahn, die Familien Katzenstein und Goldblum.
„Es ist unsere Verpflichtung, die Erinnerung wachzuhalten. Der FC Schalke 04 hat sich während der Zeit des Nationalsozialismus nicht schützend vor seine jüdischen Mitglieder, Förderer, Funktionäre und Spieler gestellt.“ Dieses in der bundesdeutschen Fußball-Landschaft sehr bemerkenswerte Bekenntnis formulierte Vorstandsmitglied Peter Peters am Mittwoch anlässlich der Einweihung der Schalker Gedenktafel für die verfolgten und ermordeten Mitglieder der Vereinsfamilie zwischen 1933 und 1945.
„Der Rahmen war dem Anlass entsprechend würdig gewählt.“ Zu dieser Einschätzung kam Fußball-Profi Christoph Metzelder; er wohnte gemeinsam mit S04-Kapitän Benedikt Höwedes und Julian Draxler der Veranstaltung als Abordnung der Mannschaft bei. Als aufmerksame Zuhörer vernahmen sie und die zahlreichen geladenen Gäste aus der Gelsenkirchener Stadtgesellschaft das von Peters geschilderte Negativ-Beispiel Fritz Szepan , einem begnadeten Fußballer seiner Zeit, einem Idol, das massiv von den verachtenswerten Machenschaften der NS-Diktatur profitierte.
Szepan trat der Nazi-Partei bei und bekannte sich wiederholt zum NS-Staat. Im Zuge der Arisierungspolitik übernahm dieser Erfinder des „Schalker Kreisels“ im Jahr 1938 sogar ein jüdisches Textilgeschäft am Schalker Markt, dessen Besitzer zum Verkauf gezwungen worden war.
Judith Neuwald-Tasbach, die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde, unterstrich das Bemühen des Clubs um die Aufarbeitung seiner NS-Vergangenheit : „Heute ist ein großer Moment und dem Vergessen wird ein Ende gesetzt.“ Der FC Schalke 04 habe Vorbildfunktion, weil er ein Club der Herzen sei. Sie selbst habe in der engen Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen und den Mitarbeitern des Vereins gemerkt, wie ernst allen das Thema sei und dass es mehr bedeute, als Pflichterfüllung.

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