Die traurigste Wortmeldung in der Augstein-Debatte kommt vom Zentralrat der Juden. Dessen Vizepräsident Solomon Korn sagte der FAZ:
Zunächst glaube ich, dass das Simon-Wiesenthal-Zentrum nicht besonders gut informiert ist über die Verhältnisse in Deutschland. Das Zentrum hat sich in diesem Fall nur auf das verlassen, was der Publizist Henryk Broder ihm gesagt hat, ohne sich Gedanken zu machen, ob das zutrifft.
Wenn man den Antisemitismus allerdings schon so deutlich aus Augsteins Texten lesen kann, welche Rolle spielen dann “die Verhältnisse in Deutschland” bei der Beurteilung? Man kann das vielleicht als Gewöhnung deuten: In Deutschland ist das halt so, hier schreibt man so wie der Augstein, das ist ganz normal. Und wer das Antisemitismus nennt, wird attackiert oder für irre erklärt.