Der muslimische Prediger Abu Al-Baraa lebt in Berlin und gibt dort in der Gebetsstätte „As-Sahaba/Die Gefährten“ Islam-Seminare. Nach Recherchen von hr-iNFO ist der vom hessischen Verfassungsschutz als radikal eingeschätzte Salafist aber wiederholt in der Wiesbadener Tauhid-Moschee aufgetreten – zuletzt vor zehn Tagen. Dort hat er nach Angaben der Gemeinde zum Thema „Benehmen“ gesprochen.
Ein Gemeindesprecher sagte auf Nachfrage, man habe Al-Baraa eingeladen, weil er gut Deutsch spreche. Weiter wollte er sich zu der Einladung des Predigers nicht äußern. Im April hatte Al-Baraa bereits am „Zweiten Islamischen Bildungstreff“ der Tauhid-Gemeinde teilgenommen. Der hessische Verfassungsschutz bezeichnet Al-Baraa als „politischen Salafisten“, der auf die Beseitigung der demokratischen Grundordnung ziele.Im Rathaus sorgt der Besucher aus Berlin für Unruhe. Die Wiesbadener Integrationsdezernentin Rose-Lore Scholz (CDU) sagte, sie nehme das Thema sehr ernst. „Was ich für sehr wichtig halte ist, das Gespräch mit der Gemeinde zu suchen, mit Experten, mit dem Verfassungsschutz“. Dabei hatte sich die Stadt auf eine offizielle Distanzierung der Tauhid-Gemeinde von extremen islamistischen Strömungen verlassen.
Scholz verwies auf die Wiesbadener Integrationsvereinbarung, die auch von der Tauhid-Gemeinde unterzeichnet wurde. Mit der Vereinbarung verpflichten sich die Gemeinden, alles zu unterlassen, was zu einer Radikalisierung der Gläubigen beitragen könnte.
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