Kürzlich bescheinigte die Weltbank der PA, sie sei “für die Leitung eines eigenständigen Staatswesens gut aufgestellt”. Verantwortlich dafür sei vor allem die Politik Salam Fayyads gewesen, des zurückgetretenen und nur noch amtierenden “Ministerpräsidenten” Abu Mazens:
“Der palästinensische Ministerpräsident Fayyad ist der am meisten unterschätzte Mann der Region. In ihm haben alle Beteiligten einen verlässlichen Partner. Seinen Leuten, den unglücklichen Palästinensern, geht es spürbar besser.”
Er habe die Korruption bekämpft, halte nichts von Gewalt und verstehe dagegen viel von Ökonomie, wird ihm nachgesagt; und vergleicht man Salam Fayyad wohlwollend mit anderen “palästinensischen” “Politikern” trifft all dies auf ihn auch noch am ehesten zu.
Der Hamas jedenfalls ist es wichtig, ihn deshalb loszuwerden:
“Hamas has insisted on the departure of Salam Fayyad, the Palestinian prime minister favoured by Israel and the west, under a deal agreed with its rival faction Fatah for a unity government, according to sources in Gaza.”
Der geschätzte Staatsmann also, der wohl für gewisse Fortschritte sorgte, geht, die Hamas kommt – und Ruprecht Polenz frohlockt:
“Die Hamas, das ist auch noch ein wichtiger Punkt, ist ja eine Tochterorganisation, wenn man so will, der Moslembrüder in Ägypten. Wir sehen jetzt auch in Ägypten bei den Moslembrüdern eine beträchtliche politische Entwicklung, wir sehen Abspaltungen. Und unter dem Druck eines freien, demokratischen Wettbewerbs werden die Moslembrüder in Ägypten weniger Resonanz haben, ich erwarte das auch für die Hamas bei den Palästinensern.”
Die Ausdehnung des Machtbereichs der Hamas über Gaza hinaus sorgt also für deren Entmachtung. Für diese so stichhaltige wie dennoch herzerfrischend neue Erkenntnis sollte Ruprecht Polenz der nächstverfügbare Friedensnobelpreis verliehen werden.
tw24
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